Mittwoch, 18. Juli 2018

Untermieter - der Schock

Es ist nun schon ein paar Tage her, aber der Schock über die unerwartete Wendung sitzt uns immer noch in den Knochen und wir können und wollen es noch gar nicht wahr haben.

Aber erst mal von vorne: vergangenen Donnerstag kam die von der Tierärztin vermittelte Dame mit Lebenfalle und grausiger Stimmung und wir konnten die Muttermieze, entgegen der negativen Grundeinstellung der Dame vom "geheimen" Verein der Streunerkatzenhilfe, in kürzester Zeit einfangen. Sie brachte das arme, ängstliche Ding zur Tierärztin und ich konnte das kastrierte Tier eine Stunde später bereits wieder abholen. Hier kam es zur ersten unangenehmen Überraschung - die Tierärztin, die mir im Vorfeld keine Auskunft über die Kosten der Kastration nennen wollte, weil sie meinte "ich mach das schon irgendwie", kassierte ohne mit der Wimper zu zucken 95,00 Euro. Bei meiner Nachfrage bekam ich sehr kryptische, verwirrende Infos über wage Unterstützungen von irgendwelchen Organisationen - aber immer mit Betonung, dass diese nur für sehr sehr arme Leute wären, die sich so etwas nicht leisten könnten. (nach Rücksprache mit meiner Tierärztin in der Tierklinik habe ich erfahren, dass sie die Kastration kostenlos durchgeführt, die Katze entsprechend gekennzeichnet, damit erkennbar ist, dass sie kastriert ist und auch gleich verschiedene Seuchentests, wie z.B. Untersuchung auf Katzenaids gemacht hätte....Jaja, nachher ist man immer g'scheiter)

Mit dem Gefühl, das Richtige getan zu haben, beschlossen wir jedoch, diesem Geld nicht nachzuweinen und setzten die Katze inmitten ihrer Jungen wieder aus. Dort verbrachte sie auch den nächsten Tag - den Freitag - offensichtlich entspannt. Wir machten sogar noch ein kleines Video mit Katzen und Hund und alles schien gut zu sein.

Am Samstag morgen dann die böse Überraschung: ALLE sechs Katzen waren verschwunden. Wir konnten es nicht fassen. Der erste Gedanke war natürlich, dass die psychisch durch die Kastration schwer angeschlagene Mutter mit ihren Kindern in Panik das Weite gesucht hat. Der verschwörungstheoretische Ansatz ist der, dass jemand in der Nacht die sechs gefangen und mitgenommen hat. Und dann wäre noch die ebenso unwahrscheinliche Möglichkeit, dass andere Tiere die Miezen von den stets prall gefüllten Futterschüsseln vertrieben haben könnten.

Gleich am nächsten Tag begannen wir, uns umzuhören und umzusehen, in der Hoffnung, etwas über den Verbleib "unserer" Katzenkinder zu erfahren. Gestern dann ein kleiner Hoffnungsschimmer - am Wochenende seien junge Katzen in einem Garten in der Nähe aufgetaucht. Bei genauerer Nachfrage stellte sich jedoch heraus, dass diese äußerst scheu seien und sich eine rote darunter befunden hätte. Und so hat sich auch das wieder zerschlagen und wir fragen uns nun: Was haben wir falsch gemacht? Was hätten wir anders machen können? Was wird aus den zutraulichen Jungen? Was, wenn sie an schlechte Menschen geraten? Wurde die Mutterkatze gekennzeichnet, sodass - für den Fall, dass sie nochmal gefangen würde - erkennbar ist, dass sie bereits kastriert ist?

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so geben wir die Suche noch lange nicht auf. Auch die Nachbarn und liebe Bekannte halten Augen und Ohren offen, denn wir wünschen uns nichts sehnlicher, als dass es "unseren" Miezen auch in Zukunft gut geht und sie ein schönes Leben in Sicherheit und bei lieben Menschen verbringen können.

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