Samstag, 22. Februar 2014

Molly in the house


"Was mach ich hier bloss?" hab ich mich in den ersten Tagen mit Molly immer wieder gefragt. Bin hin und her geschwankt zwischen Euphorie und Verzweiflung und hab überlegt, ob sich dieses zwanghafte Hund-haben-wollen wohl noch psychologisch behandeln läßt. 



Nun nach 2 Monaten und so einigen Mißverständnissen fangen die kleine Molly und ich langsam an, uns zu verstehen. Vielleicht hätten ein paar Worte Ungarisch den Start einfacher gemacht, aber mit Hündisch finden wir nun auch endlich einen gemeinsamen Weg.

Und das geht nicht nur mir so. Kontaktliegen der 4-Beiner ist inzwischen nichts, das mir noch Tränen in die Augen treibt (ausgenommen es ist neben meinem Bett und sie leiden unter Flatulenzen).
Dass die "Neue" unheimlich verfressen ist, ist ein wahrer Segen. Für Futter tut sie alles und mit Futter zeigt sich auch, wie lernfähig Goldie ist. Futterball, Brettspiel, Leckerli verstecken - sie ist überall vorne mit dabei. Die anderen müssen sich jetzt wieder ein wenig mehr anstrengen, wenn sie auch zu etwas kommen wollen und Stella ist ein Spezialfall geworden - hier müssen 3 Hunde ausgetrickst werden, damit ein vierter zu seinem Leckerli kommt. Eine richtige Herausforderung!

Das Schönste ist, dass wir nun endlich auch eine Gegend gefunden haben, in der ich (nur ganz selten) wie der bereits beschriebene Wanderzirkus bestaunt werde, weil wir dort nicht die einzigen mit mehreren Hunden sind. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel - vor kurzem traf ich genau dort meine Meisterin - eine Sheltie-Züchterin mit 5 (!!!) Hunden. Wir waren uns sofort sympathisch und als wir dann zu zweit mit 9 Hunden dahin wanderten, waren auch die Leute überwältigt und da war er auch wieder, der Wanderzirkus-Effekt.


Molly hat mit solchen Runden kein Problem. Molly stört es nicht mal, wenn sie von spielenden Hunden überlaufen wird. Molly passt sich jeder Situation an und Molly hält Augenkontakt wie ein Hypnotiseur. Man bekommt bei ihr den Eindruck, dass sie gelernt hat, Unerwünschtes auszublenden. So, als wäre es nicht da. Andererseits läßt sie sich durchaus von Stimmungen anstecken und das führt dann schon mal dazu, dass sie in einer aufgeheizten Spielerunde anfängt zu bellen, selbst Spieleposen zu machen oder sogar mitzulaufen. Also keineswegs abgestumpft oder in sich gekehrt.

Heute gab es bei uns Frischfleisch vom Lamm mit Ei und seit Mollys Fell wieder länger ist, bleibt auch der eine oder andere Rest im Bart hängen. Aber ich hab ja zum Glück Balu - er hat sich als Putzer angetragen, woraufhin Molly still gehalten hat und sich seelenruhig das Gesicht abschlecken ließ. DAS ist nun wieder eine Situation, wo ich denke, dass sich die Integration in die Gruppe positiv gestaltet und muss aufpassen, dass ich nicht gleich wieder vor Glück ....

Dass sie neuerdings in so einer Position entspannt und schläft, sich nicht sorgt um ihre verletzlichen Stellen und sich nicht mehr einringelt wie eine, die sich am liebsten wegbeamen würde, überzeugt mich, dass Molly hier angekommen ist, jetzt zu uns gehört und fixer Teil unseres kleinen "Rudels" geworden ist.

Und so ist die anfängliche Unsicherheit einem Gefühl unglaublichen Glücks gewichen, das man kaum beschreiben kann; das man einfach erlebt haben muss.

Vita non optanda, optanda sunt vivanda.
(Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume!)

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