Samstag, 16. März 2013

Wir und die anderen (Rivival)

 
"Mit denen brauchen Sie sich nicht zu fürchten" (Vor wem? Vor ihm? männl. um die 50 und Single?)
 
"Jö schau, lieb, Vater, Mutter, Kind" (weibl. um die 35 und lacht)
 
"Was ist denn das für eine Rasse?" "Welcher?" Der Schwarze ...." (männl. und verwirrt)
 
"Schau Mama, da kommt THE GANG!" (weibl. 18, gut drauf)
 
"Ui, der schaut ja aus, als hätte er einen Pulli an!" "Ja stellen sie sich vor, der heisst sogar so!" (weibl., um die 40, verwirrter Blick)

"Beissen's mi eh net?" "Keine Sorge, ich beiss Sie bestimmt nicht!"
(weibliche füllige Dame in den 70ern, die aufgrund meiner Antwort nur mehr herum gestammelt hat :-))

Alle meine Vogerl sitzen auf einem Ast (hihi)
 
Als Halter von 3 Hunden muss man über die zahlreichen (nicht immer positiven oder lustigen) Bemerkungen von Passanten einfach hinweg hören. Mit einem Hund ist man Standard, da schaut dich kaum einer an.
 
Mit 2 Hunden entfernt man sich schon eindeutig von dem, was gesellschaftlich unter "ganz normal" fällt, aber es verursacht  zumindest noch kein Aufsehen.
 
Mit 3 Hunden hingegen wird man angestarrt und angestaunt wie ein Wanderzirkus beim 1. Parademarsch durch die Stadt.
 
Die Begegnungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die einen mit furchterregtem Blick an den Wegrand stolpern und sich am liebsten vor Angst im nächsten Mausloch verkriechen würden (dabei bin ich doch die einzige Bissige von uns), stellen sich andere, die Balus Schmuseleidenschaft beim 1. Anblick schon erkennen, mitten in den Weg und fordern "Einmal knuddeln, bitte"!

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann sind mir persönlich die am liebsten, die sich völlig normal verhalten, sich weder übertrieben negativ noch besonders interessiert oder super hundefreundlich geben. Das sind diejenigen, die respektieren können, dass andere Menschen andere Vorlieben, Meinungen und Lebensweisen haben. Aber genau die sind leider die Ausnahme ....
 
Wer denkt, dass 3 Hunde mehr Stress bedeuten, der hat bestimmt Recht. Wer befürchtet, dass 3 Hunde mehr Geld kosten, dem stimme ich zu. Und wer dann noch meint, dass 3 Hunde 3x soviel Dreck machen, dem kann ich wahrlich nichts entgegen halten.
 
Aber wer so denkt, sollte sich gut überlegen, ob er überhaupt die richtige Motivation und Einstellung zur Hundehaltung mitbringt.
 
Wenn ich mich nach einem fordernden Tag am Abend zu meinen Lieben setze, sich Stella in meine rechte Achselhöhle kuschelt, Balu seinen Kopf mit zufriedenem Seufzen auf meinem linken Oberschenkel ablegt und Phoebe sich letztendlich quer über meine Unterschenkel ausbreitet, dann hab ich das Gefühl, ich bin im Himmel ... und stelle immer  wieder fest, dass 3 Hunde 3³³³ mal soviel Freude bereiten!
 
Franz von Assisi (1182-1226):
"Dass mir mein Hund das liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde."
 
 
 
 
 
 
 

 

Donnerstag, 14. März 2013

Balu - Arbeitsvieh und Kampfschmuser

Du hast da einen Tippfehler gemacht - ich
seh's ganz deutlich!
Balu ist ein Arbeitstier - links der Beweis. Für ihn gibt es keinen Spass, kein Vergnügen, kein einfach nur mal so dem Ball nachhopsen oder vielleicht völlig sinnloses an der Beisswurst zerren. Alles muss einen Sinn ergeben - für ihn. Welcher das ist, das weiss nur er.

Typisch für ihn ist sein Ernst. Balu lacht nur selten. Wäre er ein Mensch, würde man sagen: er geht in den Keller lachen. Aber Balu geht nie in den Keller. Die einzige, die hier freiwillig und gerne runter geht, ist Phoebe. Und das auch nur, weil unten die Naschlade (= Katzenkisterl) steht.


Lauter Frauen .... wie soll ich da ein richtiger Mann werden?




Balu ist der Hahn im Korb - einziger Mann unter lauter Damen. Ob das die Ursache für seine ernsthafte Haltung ist?
Balu und sein Freund J. in vertrauter Pose
Das bedeutet lange nicht, dass er sein Leben nicht genießen würde. 


Er ist DER Weltmeister im Schmusen ... und er verhält sich auch noch mit ausgewachsenen 33 kg wie ein Schoßhund. Wer das witzig und entzückend findet, sehe sich den armen , wehrlosen Mann hier am Foto an .....

Auch Freundin M. hielt die Schoßhundstory lange für einen Scherz. Bis zu diesem Moment ...



Seine Mama, man sieht es ihm kaum an, eine Berner Sennenhund Dame, hat sich in einer schwachen Stunde mit einem vagabundierenden Labrador Herrn eingelassen. Das Ergebnis dieses Techtelmechtels waren 4 Bälger, die nix besseres zu tun hatten, als fast ausschließlich nach dem Papa, der kurz nach diesem Vergnügen auf Nimmer-Wieder-Sehen verschwand, zu geraten.
Nur 2 Wochen nachdem die Hundebabies an einem eisigen Spät-Wintertag aus der Mami gepurzelt waren, sah ich meinen Bub, der selbst noch nicht mal die Augen öffnen konnte, zum 1. Mal. Aber ich sorgte dafür, dass er mich mit all seinen anderen Sinnen wahrnehmen konnte, um die Basis für Vertrauen und Liebe zwischen uns zu schaffen.


Mit Stella als uuunglaublich geduldiger Amme, Spielgefährtin, Sparring Partnerin, Mitblödidlerin, Lehrerin und Kopfpolster ist dann aus dem kleinen Würmchen ein richtig prächtiger Rüde geworden.

Eine seiner großen Stärken liegt in seiner ausgeprägten Aufmerksamkeit - das exakte Gegenteil von Couchpotato, vor deren Nase die Rehe Salsa tanzen müssen, damit sie es spitz kriegt. Aber Balu entgeht rein gar nichts! Wenn ein Regenwurm niest, ist Balu der erste vor Ort, um ihm ein Taschentuch zu reichen.
 
Schleicht eine Katze ums Haus, weiß Balu es bereits, bevor sie noch losläuft.

Morgens vorm Aufstehen kann ich mich noch so angestrengt schlafend stellen, Balu durchschaut es und begrüßt mich mit aufgeregtem Niesen (und dazugehörigem Sprühregen) am Bettrand.

Balu sitzt im Auto IMMER mit Blick in Fahrtrichtung (Couchpotato schaut hinten raus - Phoebe kriegt nix mit von der vorbeizeihenden Landschaft - das Los der Kleinen) - er ist wie ein lebendes Navi, das mit leisem Winseln, anstatt mit Worten anzeigt, wenn man angekommen ist.

Balu vergißt nichts. Er merkt sich sogar, wie viele Hypnose-Versuche es bei mir braucht, bis ich mich endlich von einer Tätigkeit ab- und ihm zuwende. Er weiss, wer bei Nachbars zum Haus gehört - nur Fremde werden verbellt.

Noch so eine großartige Fähigkeit ist die, größte Brocken mit einem Satz zu verschlingen. Frei nach dem Motto: was mal unten ist, nimmt mir keiner mehr weg. Bei Nicht-Gelingen kurzes Schmerz-Quietschen, Hochwürgen, rascher Kaugang, nächster Versuch.

Wirklich glücklich lachen sehe ich meinen Buben, wenn wir, die "fantastischen Vier", auf der Rückfahrt von einem ausgedehnten mehrstündigen Spaziergang , an dem wir viele Wildfährten kreuzten, tausenden von spannenden Gerüchen begegnet, über Stock und Stein gestolpert sind und zusammen die Tiere des Waldes beobachten konnten. Wenn wir am Heimweg sind und ich Balus Blick im Rückspiegel sehe, dann sehe ich einen Hund, der glücklich strahlt und mit sich und der Welt im Reinen ist.


B.A.L.U, das steht für:
Bildhübsch
Aufmerksam
Liebenswert
Und klug :-)

Sonntag, 10. März 2013

Geliebte Stinker

Hundeliebe gut und schön, aber wenn es um Gerüche und Geschmäcker geht, gibt es unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten. Wer sich nach dem Lesen der folgenden Zeilen immer noch von meinen Hunden über's Gesicht schlabbern läßt, dem ist nicht zu helfen - ICH hab zumindest gewarnt!
 
Lass mal riechen, welches Parfum du heute aufgetragen hast!
Während die 2-Beinigen grundsätzlich darauf bedacht sind, dass alles frisch ist, was zum Verzehr angeboten oder duftend, was hinters Ohr gesprüht wird, findet sich auf der 4-beinigen Gegenseitige die Fraktion der "je-mehr-stink-desto-lieber".





Zwei, die sich gut riechen können!
Nicht immer kann sich das andere Ende der Leine damit anfreunden, dass sich die (nicht immer - das ist ein Gerücht) feuchte Nase am Boden auf die unermüdliche Suche nach Verwesendem, Hinterlassen-schaften und anderen auf der Ekel Skala im roten Bereich befindlichen "Leckereien" macht.
 
Und so kann es vorkommen, dass sich beim Fund und der jeweiligen Verwertung ein Gerangel und ein Geschimpfe aufgrund der völlig unterschiedlichen Vorzüge der Beteiligten ergibt.
 
Um trotz der von meiner Seite aufgebauten Hindernisse zum stinkenden Ziel zu gelangen, haben meine beiden Großen lange trainiert und eine grandiose Vorgehensweise eingespielt, mit der es ihnen immer wieder gelingt, mich auszuspielen.
 
Balu, unser Kampfschmuser, liegt beim Spaziergang prinzipiell immer vornweg in Führung, während Couchpotato weit hinter uns dahin schlendert und sich (wie bereits beschrieben) minutenlang mit ein und demselben Grashalm umtun kann. Man könnte beinahe vergessen, dass sie überhaupt da ist. Dieses wunderbar eingespielte Tricktäter-Paar geht, zu meiner großen Schande und als Bestätigung eines wirklich außerordentlich kurzen Kurzzeitgedächtnisses, wiederholt mit folgendem "Schmäh" zur Sache:

Kampfschmuser verwertet seine Pole-Position und entdeckt, auf die weiter oben beschriebene, sehr spezifische Schnüffelweise, einen Patzen einer Mords-Leckerei. Diese blitzschnell aufgenommen, flieht er eilends vom Tatort, um mich davon abzubringen, ihm diese wieder abzuringen. Während ich nun alle Hände voll zu tun habe, ihm das gierige Verschlingen zu vereiteln oder zumindest zu vermiesen, nutzt die weiter hinten schleichende Hündin meine Ablenkung und nimmt unbemerkt die Reste der "Sache" mit einer schicken Schulterrolle, gefolgt von einem Rückwutzler in ihr langes, dichtes Fell auf. Bis ich es merke und verhindern kann, riecht mein Couchpotato mittlerweile wie Balu aus dem Maul und der leckt sich inzwischen genüßlich die Reste der "Köstlichkeit" von der Nase.

Manchmal hab ich den Eindruck, dass sie sich nach so einer gelungenen Aktion hinter meinem Rücken gegenseitig zuzwinkern - aber vermutlich bilde ich mir das nur ein ....